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Sanierung der Burgruine Lichtenegg
Seit 1909 gab es immer wieder vergebliche Versuche die Burgruine Lichtenegg zu sanieren. 1965 wurden wenigstens einige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Damals war die Palasmauer an der Südostseite noch viel höher, konnte aber nicht mehr saniert werden und wurde deshalb ein ganzes Stück abgetragen. Trotz dieser Sicherungsmaßnahmen verfiel die Burgruine in den Jahren danach immer mehr. Weitere Mauerreste, z. B. auf der Westseite, sind in der Zwischenzeit restlos verschwunden. Der Burgberg sah bis in die Siebziger Jahre hinein wie eine typische Juralandschaft mit Wacholdern und Silberdisteln aus. Als das Vieh von den Weiden in die Ställe kam, verwilderte der Burgberg. Die Ruine war kaum mehr zu sehen und die ehemals berühmte Aussicht wuchs zu.


Auf derm Foto ist der südliche Burgberg bereits entbuscht, die Burgruine aber noch stark mit Gestrüpp überwuchert - siehe untenstehende Aufnahme.
1997 wurde im Rahmen der Dorferneuerung der Burgberg auf der Südseite in den früheren Zustand zurück versetzt. 1999 konnte die Entbuschung auf die übrigen Bereiche des Burgbergs ausgedehnt werden.
Auf Initiative von MdL Donhauser und Hans Seitz kamen dann 1998 die ersten Ortstermine für eine Sanierung der Burgruine mit Herrn Karl vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Gemeinde zustande. Die Entscheidung für eine Sanierung der Burgruine fiel 1998 bei einer Besichtigung der Burgruine Rossstein.
Mitte 2000 konnte mit der Burgsanierung begonnen werden.
Der 1. Bauabschnitt (Kosten: 155 000.- DM) der Burgsanierung betraf die mächtige Palasmauer zur Dorfseite hin. Dabei wurden die herausgebrochenen Fundamentsteine erneuert, die offenen Mauerfugen mit Kalkmörtel gefüllt und die Mauer in Teilbereichen wieder dreischalig hergestellt. Diese Arbeiten konnten im Herbst 2001 abgeschlossen werden.
Der 2. Bauabschnitt (Kosten: 107 500.- DM) wurde im Herbst 2002 beendet. Dabei wurde die südwestliche hohe Giebelmauer völlig saniert. In der Torlaibung des dortigen Eingangs zum Palas wurde ein einzelner, für die aus Kalksteinen gebaute Burg untypischer, Quader aus Nürnberger Burgsandstein freigelegt. Die vor dem erwähnten Eingang stehenden Mauerreste der inneren Burgeinfriedung wurden komplettiert, zum Teil erhöht und mit einem Durchlass versehen.Auch der turmartige Rest dieses Burgfrieds am ehemaligen Haupteingang zur Burg an deren Nordwestseite und die links anschließende Mauer wurden saniert und letztere sogar ein Stück erhöht.
Der 3. Bauabschnitt (Kosten: 65 600.- €) dauerte vom Sommer 2003 bis Herbst 2004. Die Nordostecke des Palas wurde erhöht, um eine Abschrägung der Mauerkronen für ein Abfließen des Regenwassers zum Burginneren hin zu ermöglichen. Ferner wurden noch vorhandene Mauerreste etwas erhöht. Schließlich wurden während der Bauarbeiten im Inneren des Palas gegenüber seiner mächtigen Mauer hoch oben im Fels Mauerreste freigelegt. Diese saniert und auf den vorhandenen Fundament- und Mörtelresten erneuert. Dadurch ist nun erstmals der Grundriss des Hauptwohngebäudes der Burg deutlich sichtbar.
Weiterhin umfasste der 3. BA Restarbeiten an der genannten turmartigen Mauer neben dem ehemaligen Haupteingang.
Nachdem im April 2003 der letzte Schutt aus dem Palas entfernt war, konnte dort eine Drainage zum Abfließen von
Oberflächenwasser ebenso fertig gestellt werden, wie vor der erwähnten neuen westlichen Zwingermauer. Bei der behördlich genehmigten Schuttbeseitigung wurden zwei Treppen im Palas, der Haupteingang an der Nordseite, mehrere Fundamente, eine Feuerstelle und vor allem Unmengen von Scherben aus Keramik und Glas, eine Münze aus der Zeit zwischen 1207 bis 1223, sowie kleinere Metallgegenstände gefunden.
An den Kosten für die 3 Bauabschnitte haben sich beteiligt:
Gemeinde Birgland
Förderverein mit Eigenmittel aus Spenden und Beiträgen
Förderverein mit Eigenleistung
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Bezirk Oberpfalz
Landkreis Amberg-Sulzbach
Bayerische Landesstiftung
Amt für Ländliche Entwicklung

 
Ein 4. Bauabschnitt (geplante Kosten 30 000.- €) wurde 2004 geplant und soll neben anderen Notwendigkeiten vorhandene Reste des Bergfrieds - das ist der ehemalige Burgturm auf dem Podest westlich unterhalb des Gipfels - sichern und sichtbar machen.


April 2007 Hans Seitz
Ausblicke
von Hans Raum, Schriftführer des Tourismusverein Birgland und von Fall zu Fall Sonderbeauftragter des Birglandes in touristischen Angelegenheiten, dargelegt am 14.02.2007 anläßlich des Ortstermins mit Landrat Armin Nentwig, Bürgermeister Steinmetz, Hubert Zaramba als Leiter der Abteilung Marketing und Tourismus beim Landratsamt Amberg-Sulzbach, Florian Rieder, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Plus Amberg-Sulzbach, Richard Pilhöfer als neuer Vorsitzender des Förderverein Burgruine Lichtenegg e.V., und weiteren Persönlichkeiten.

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Nach dem Rücktritt des Gründungs- und langjährigen 1. Vorsitzenden des Fördervereins Burgruine Lichtenegg e.V., Hans Seitz, Ende 2005, war eine längere Verschnaufpause zu den Sanierungsarbeiten an der Burgruine Lichtenegg eingetreten.

Der 4. Bauabschnitt, noch unter Seitz Hans mit Bauplanung einschließlich Finanzierungsplan praktisch "baureif" gemacht - Gemeinde Birgland und BLfD hatten bereits in 2004 grünes Licht hinsichtlich der finanziellen Förderung gegeben -, soll aber jetzt in 2007 in Angriff genommen und möglichst auch heuer abgeschlossen werden. In der Hauptsache wird es sich dabei um eine Sanierung und teilweise Rekonstruktion des Bergfrieds handeln; siehe dazu auch die Aktennotiz vom 28.09.2005 und Protokoll vom 13.01.2007. Nach Verwirklichung des 4. Bauabschnitts mit einem Volumen von rund € 30.000 wird die Sanierung der Burgruine in der Hauptsache abgeschlossen sein. Allerdings hat man beim Förderverein auch bereits über andere Punkte gesprochen, wie die Freilegung der Zisterne im Innenhof, die Schließung von Mauerlücken und die Aufmauerung der Innenschale beim Palas.

Es stehen hernach noch die Festlegung und Befestigung der Aufstiegswege und die Pflege des Burgberges und der Ruine selbst als Satzungsziele des Förderverein Burgruine Lichtenegg e.V. an.

Der Förderverein Burgruine Lichtenegg plant zudem eine Panoramatafel (eine in einem aufgemauerten Sockel eingelegte Bronzeplatte mit eingravierter Windrose mit Nah- u. Fernzielen, Bergen u. Burgen, gezeichnet von Rolf Wolfermann) zur Orientierung der Besucher des Aussichtspunktes Burgruine Lichtenegg anzufertigen. Die Kosten sind auf etwa € 3.500 zusätzlich Eigenleistung veranschlagt. Eine dem historischem Gemäuer angepasste Maßnahme muss es sein, hat Bürgermeister Herbert Steinmetz gemahnt. Hierzu wird eine großzügige Förderung durch den Landkreis aus dem Topf "Qualifizierungsoffensive Wandern u. Radfahren" erhofft. Lichtenegg wird ja bekanntlich durch den in der Zertifizierungsphase befindlichen Premium-Wanderweg "Erzweg" erschlossen werden. Ich bin seit Längerem im Benehmen mit Bürgermeister Steinmetz zu dem Thema mit Florian Rieder von der Zukunftsagentur Plus in Kontakt, der hier von einer "Edel-Lösung" spricht. Ebenso ist Dipl.-Betriebswirt Robert Graf, Leiter des Ressort A1 Kreisentwicklung, von mir informiert und nicht ohne Resonanz um Mithilfe gebeten worden.

Ein solches Kleinod, wie die mit öffentlichen Geldern sanierte Burgruine Lichtenegg (mit einem Rundum-Panorama mit über 100 Kilometer Fernsicht) kann natürlich nicht „als der Besitz einiger Weniger" betrachtet, sondern muss möglichst vielen Besuchern im wahrsten Sinne des Wortes „zugänglich" gemacht werden. Das soll zwar nicht unbedingt in Abendkleidung und Tanzschuhen geschehen können, es soll dazu aber auch keine Hochgebirgsausrüstung erforderlich sein. Passable Aufstiegswege müssen geschaffen werden, die es auch dem über vierzigjährigen Spaziergänger erlauben, den Burgberg und Aussichtspunkt mit „normalem" Schuhwerk zu besteigen. Getreu seiner Satzung hatte der Förderverein die Schaffung der Wege bereits in 1999 ins Auge gefasst und der Verband für Ländliche Entwicklung Regensburg mit Datum 03.08.1999 eine Kostenermittlung mit Trassenskizzierung erstellt....

Damit die Dinge nun auch wirklich zügig angegangen und auch eventuelle allerletzte Finanzierungslücken gefüllt werden können, sollen möglichst viele Kräfte angesprochen und gebündelt werden. Erfreulicherweise engagiert sich aktuell besonders Bürgermeister Herbert Steinmetz als Hausherr - die Gemeinde Birgland ist bekanntlich Eigentümer der Burgruine - intensiv um die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten und das „Drumherum".

Wünschenswert wäre natürlich auch, dass die ehemalige Burg Lichtenegg mit Leben erfüllt, sprich historisch wie kulturell wertvolle und besuchenswerte Veranstaltungen durchgeführt werden könnten. Das „eigentliche" Ostbayern gibt viele Beispiele dafür ab.


Lichtenegg im Birgland, im Febr. 2007
Anmerkung:
Der Ortstermin am 14.02.2007 mit Landrat Armin Nentwig, den Hans Raum in enger Absprache mit Bürgermeister Herbert Steinmetz, mit dem neuen 1. Fördervereinsvorsitzenden Richard Pilhöfer und dem Gründungs- und langjährigen 1. Vorsitzenden Hans Seitz sowie mit Rolf Wolfermann in die Wege geleitet hatte, trug dazu bei, dass die Sanierungsarbeiten wieder in Schwung kamen. Siehe dazu auch den Pressebericht unter "Infos und Publikationen".
Hier geht's weiter zum 4. Bauabschnitt...klick